Jetzt ist es also soweit. Ich gehe auf die 30 zu.
Zumindest, wenn ich einem Artikel der ZEITjUNG-Redaktion Glauben schenke. Eines
der insgesamt 34. Anzeichen dafür, dass sich die „2“ langsam aber sicher verabschiedet,
ist laut den Redakteuren die Tatsache, dass man anfängt, sich für Gin zu
interessieren.
Zwar gehe ich in meinen Augen noch lange nicht auf die
30 zu – auch wenn erschreckenderweise viiiiele der geschriebenen Aspekte
zutreffen (ich gehe mittlerweile nämlich tatsächlich lieber in atmungsaktiven
Trekking-Klamotten wandern in Schottland statt Saufen in Lloret und brauche
zwei Tage im Bett, um einen Kater zu verkraften. Allerdings feiere ich entgegen
aller Behauptungen oftmals freitags UND samstags – was ich am nächsten Tag
natürlich bereue. Siehe den Punkt vorher. Eh klar. Der Song, zu dem ich mich
das erste Mal geküsst habe, läuft mittlerweile auch nicht im Supermarkt – was
schlicht und ergreifend daran liegt, dass damals keine Musik lief… Und ich
zähle morgens vor dem Spiegel auch nicht meine grauen Haare - weil ich, obwohl
ich darauf noch nie geachtet habe, keine habe. Noch nicht. Glaub ich. Aaaaber
in einigen Punkten kann ich den lieben Kollegen eben auch zustimmen. Da ist
nämlich die Tatsache, dass ich anfange, mich für Gin zu interessieren.
Und zwar schon seit ein paar Jahren – ich müsste also schon weit jenseits der 30 sein :) Genau genommen hat mein Herzensmensch mich mit dem Gin-Gen infiziert. Könnte daran liegen, dass eben dieser im Oktober 30 wird. Ach du Schreck! Könnte aber auch damit zu tun haben, dass er gegen Ende des Studiums in einer Bar gearbeitet hat und ich in den Genuss vieler leckeren Drinks kam. Ich schiebe es an dieser Stelle einfach an den Barjob statt aufs Alter. Ist beruhigender.
Mit unserem Faible für Gin haben wir ganz schnell auch
unsere Freunde angesteckt und seitdem gibt es auf Partys keinen Cuba Libre mehr
(zumindest nicht in den Massen, in denen er früher gemischt wurde) sondern
"Gin Gin Mule". Meinen absoluten Lieblingsdrink. Erfrischend, nicht
zu süß, durch den Ingwer ein wenig scharf. Kurzum: Perfekt. Zumindest wenn es
nach meinem Geschmack geht. Und weil meine Meinung viele Freunde teilen, möchte
ich euch den "Gin Gin Mule" heute vorstellen. Ganz egal, ob U- oder
Ü30 :)
Folgende Zutaten braucht ihr für einen Drink
4 cl Gin
(z.B. Monkey 47)
2 cl Limette
8 Eiswürfel (zur Deko und zum Shaken)
2 Stengel Minze (zur Deko und zum Shaken)
2 Stück Bio-Gurke (zur Deko und zum Shaken)
1 Bio-Ingwer (zum Shaken)
Spicy Ginger Limonade/ Ginger Beer
Shaker
Sieb
Glas
Gebt vier Eiswürfel zusammen mit dem Gin und dem
frisch gepressten Limettensaft in den Shaker. Schneidet ein Stück Salatgurke ab
und werft dieses zusammen mit einem fingernagelgroßen Stück Ingwer und einem
Zweig Minze dazu. Die Minze nehmt ihr davor am besten zwischen eure beiden
Handflächen und klatscht ein paar Mal. Dadurch entfalten sich die Aromen viel
besser. Werdet ihr gleich riechen :)
Alle Zutaten ordentlich shaken.
Stellt euch ein Glas mit vier Eiswürfeln bereit und
siebt die geshakten Zutaten in das Glas. Nun füllt ihr dieses mit Spicy Ginger
Limonade auf. Wahlweise geht natürlich auch Ginger Beer. Nehmt, was euch besser
schmeckt. Ich bevorzuge das Spicy Ginger, weil ich's gerne scharf mag.
Abschließend könnt ihr euren Drink noch mit einem
Stück Gurke und Minze dekorieren. Und dann kann der "Gin Gin Mule"
auch schon getrunken werden.
Im Grunde ganz einfach, oder? Leider ist es nicht ganz
so einfach – zumindest habe ich den Eindruck – meinen favorisierten Gin, den
Monkey 47 hier in Ulm im Supermarkt zu finden. Letztens musste ich die halbe
Stadt dafür abklappern… Eine Freundin hat mir dann den Tipp gegeben, einfach
mal online zu bestellen. Ich war erst ein bisschen skeptisch – online shoppe
ich eigentlich nur Klamotten – aber was soll’s: vielleicht ist das ja auch so
eine Sache, die sich mit dem Alter ändert. Und so hab ich meine letzten
Gin-Flaschen (die eignen sich nämlich auch super als Geschenk) bei Vidamo
bestellt. Mit 20 verschiedenen Sorten ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Meinen Lieblingsdrink, den „Gin Gin Mule“ gibt es mittlerweile
in ganz vielen Bars. Da ich ja leider schon länger nicht mehr in München wohne,
bestelle ich den Drink hier in Ulm eigentlich immer, wenn ich weg bin. Steht
zwar meist nicht in der Karte - aber ich weiß ja, wie man ihn macht. Und die
Barkeeper freuen sich meistens über die Abwechslung. Bilde ich mir zumindest
ein :)
Ach und apropos Bar... dort hat man ja ganz gerne mal
Dates. Hab ich mir zumindest sagen lassen. Falls ihr euch bei einem eben
solchen irgendwann mal fragen solltet, ob euer Gegenüber ein Katzen- oder
Hundetyp sollten bei euch die Alarmglocken schrillen!!! Ihr geht dann nämlich
auf die 30 zu! Jetzt muss ich gestehen, dass ich schon längere Zeit kein Date
mehr hatte - allerdings würde ich mir diese Frage auch in drei Jahren nicht
stellen. Denn ganz abgesehen davon, dass ich dann zwar 30 bin mag ich sowohl
Hunde als auch Katzen. Und die Frage erübrigt sich. Zukünftig hoffentlich auch
die nach meinem Alter. Denn wie heißt es so schön: Man ist so alt, wie man sich
fühlt. Und da ist tatsächlich was wahres dran.
Deshalb schicke ich euch jugendliche Grüße!
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