Donnerstag, 15. Mai 2014

Gelee aus Löwenzahnblüten


Wie bitte? Löwenzahn auf's Brot? Und DAS soll schmecken?! Ernsthaft?!

Jap, liebe Leute - wenn es euch genauso geht wie mir, als ich über dieses Rezept gestolpert bin, dann keine Panik - alle Vorurteile zur Seite schieben und ausprobieren. Kostet fast nix (außer ein paar Nerven und viiiel Geduld), dafür werdet ihr am Ende aber mit einem echt speziellem, nicht alltäglichem und leckerem Gelee belohnt :)

Ich muss ja zugeben, dass ich mit Löwenzahn nicht unbedingt viel Positives verbinde. Zumindest heutzutage. In meiner Kindheit war das anders. Als ich noch klein war, hab ich mit meiner Schwester nämlich immer Löwenzahn gesammelt, die Stengel eingeritzt und in Wasser gelegt. Dann haben sich diese immer so schön eingekringelt. Das ging so schnell, dass man dabei zusehen konnte. Und irgendwie fanden wir das irre witzig. Ging's euch auch so? Hab ich schon total lang nicht mehr gemacht, fällt mir gerade auf. Und sollte ich vielleicht mal wiederholen. 

Die Zeit, in der sich die Blüten zur Pusteblume verwandeln, mag ich auch ganz gern. Aber ansonsten??? Hm, wuchert wie Unkraut, verursacht durch seine weiße Milch Flecken und schmeckt einfach nur bitter. Und bitter mag ich ganz und gar nicht. Zum Glück ist dieses Gelee hier aber alles andere als bitter. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Es schmeckt irgendwie...hmmm...nach FRÜHLING! Jap, so könnte man es formulieren: nach ner großen Portion Sonne, Wiesenblumen und Glückseeligkeit! Und damit ihr auch ganz bald schmecken könnt, wie lecker der Frühling ist, gibt's hier für euch mein Rezept für Löwenzahnblüten-Gelee.



Gelee aus Löwenzahnblüten
(ergibt 4 Gläser)

100 Gramm Löwenzahnblüten
0,5 Liter Wasser
1Zitrone
2 Mandarinen
300 Gramm Gelierzucker 2:1



Für das Gelee braucht ihr nicht wirklich viel - nur jede Menge Löwenzahnblüten. Sammelt diese am besten im Garten - super, dann ist das "Unkraut" nämlich auch gleich weg :) Oder auf einer Wiese, die nicht viele Hunde besuchen.

Man benötigt wirklich nur die gelben Blütenblätter, also nichts von dem Grünzeugs. Am einfachsten bekommt man die feinen Blätter aus der Blüte, wenn man das Ding in der Mitte halbiert. Dann kann man die einzelnen Blütenblätter schön "rausschaben". Bis ihr 100 Gramm zusammenhabt, vergeht ne ganze Weile, das kann ich euch schon gleich sagen. Ich hab die gelben Blätter abends neben dem Fersehschauen gezupft. Das war gleichzeitig ein wenig entspannend :) Wer hätte gedacht, wozu Löwenzahn alles fähig ist!

Wenn ihr dann die gewünschte Menge habt, gebt ihr die gelben Blüten ins Wasser, kocht es auf und lasst das Ganze für gut fünf Minuten vor sich hinköcheln. Nicht wundern: es riecht nicht wirklich verlockend - aber das gehört so. Deckt die Brühe ab und lasst sie für gut 24 Stunden durchziehen.

Am nächsten Tag siebt ihr das Löwenzahnwasser und presst es anschließend durch ein Tuch, sodass am Ende nur noch die Flüssigkeit übrig bleibt.

Diese mit dem Saft einer Zitrone, zwei Mandarinen und dem Gelierzucker unter Rühren aufkochen lassen. Fünft Minuten leicht köcheln lassen. 

Nun in vorher sterilisierte Gläser geben und sofort verschließen.

Einschub: Meine Gläser sterilisiere ich immer, indem ich sie für zehn Minuten in kochendes Wasser lege. Die Deckel kommen auch mit rein.

Ich bin gespannt, wie es euch schmeckt. Meinen Arbeitskollegen trau ich mich ja gar nicht von meinem neusten Experiment zu erzählen. Da heißt es dann nur wieder: Die Öko-Manu ist am Start. Aber ja, liebe Freunde: passt nur auf! Bald pack ich wieder meine Birkenstock aus! Hehe. Und ihr werdet schon sehn, ich schmuggel euch das Löwenzahngelee einfach unter, ohne vorher zu verraten was es ist. Dann schmeckt es nämlich garantiert auch dem letzten Skeptiker :)

Habt es schön!

eure (noch keine Birkenstock-tragende) fressraupe 


1 Kommentar:

  1. Liebe Manu,

    ich bin gerade durch Pinterest auf dieses Rezept gestoßen. Ich finde das Rezept voll spannend und werde es, sobald die ersten Löwenzahnblüten im Garten zu finden sind, unbedingt ausprobieren. Das klingt so spannend und ist endlich mal was anderes als immer nur Erdbeermarmelade einkochen. Tolles Rezept! Liebe Grüße! Susi

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